
Lucky Strike bekommt ein neues Logo – Redesign eines Klassikers
Dieser Artikel ist schon etwas älter. Damals habe ich hier noch über Design, Webtrends, Fotografie und die Kreativbranche geschrieben.
Inzwischen geht es nur noch um interessante Videos, das Erstellen interessanter Videos und das Verbreiten interessanter Videos auf YouTube. Ja ich weiß, klingt langweiliger - macht aber Spaß!
Ich hoffe dir gefällt der Artikel trotzdem (oder gerade deswegen?)
Lucky Strike bekommt ein neues Branding. Die Verpackung sowie das weltberühmte Logo, Bullseye genannt, wurden grundlegend überarbeitet. 1942 wurde die heutige Lucky Strike Packung von der Design-Ikone Raymond Loewy entworfen. Der saubere Look, das beidseitige Logo und die unverwechselbar klare Typografie setzten Maßstäbe.
Die typische Zielscheiben-Optik wurde nun aufgegeben und weicht einem einfarbigen, mit etlichen Informationen gefüllten Kreis. Auch der Wechsel zu einem Serifen-Font verändert die Erscheinung des neuen Lucky Strike Logos. Eine ziemlich radikale Weiterentwicklung der bisherigen Marke, bei der nur noch die Kreisform und die weiß/rote Farbgebung übrig geblieben sind.
Lucky Strike selbst sieht das scheinbar anders. Auf der Webseite heißt es: “Das kreisrunde Logo der Luckies sieht nicht nur aus wie der Mittelpunkt einer Dartscheibe, er heißt auch so: Bullseye. Und weil es von Anfang an als Markenzeichen auch noch ein echter Volltreffer war, haben wir es bloß ein bisschen verbessert(…)”. Vor allem die Umschreibung mit “ein bisschen” scheint mir etwas untertrieben.
Über den Hintergrund des Rebrandings lässt sich nur spekulieren. Eine Veränderung des Produktes scheint nicht der Auslöser zu sein, da es auf der Webseite weiter heißt: “Außen wie neu – Innen wie immer. Auch wenn wir hier viel über Äußerlichkeiten reden, sollte man das Wichtigste nie vergessen: die Inhalte. Und drin ist natürlich der unverändert gute, echte Lucky Strike Geschmack. Denn Kleider machen vielleicht Leute, aber eine Packung noch keine Cigarette(…)”. Das Redesign scheint sich also nicht durch ein angepasstes Produkt zu motivieren sondern folgt vermutlich nur Marketingüberlegungen. Das könnte man auch als Beliebigkeit auslegen.
Sascha Michael Trinkaus
Posted at 09:59h, 08 April…es geht wohl eher darum einer in den letzten 13 Jahren geborenen Zielgruppe als Unternehmen des 21. Jahrhunderts gegenüberzutreten. Die Überarbeitung ist in meinen Augen gelungen, da nur ein wenig des markanten Grundgedanken verloren geht für ein großes Plus an Modernität.
Konrad Höfer
Posted at 12:12h, 08 AprilDas Logo und Verpackungsdesign dient ja zur „Übersetzung“ des Produktes für die Zielgruppe. Und die ändert sich natürlich auch mit der Zeit. Also hast du schon recht, dass ein Redesign „nur“ aufgrund von Marketinggesichtspunkten durchaus Sinn macht.
Aber sollte man dann ganz besonders aufpassen eben nicht in Beliebigkeit oder Trends zu verfallen.
Das neue Lucky Strike Logo baut nun verstärkt auf das Stempel/Manufaktur/Kolonial/Altundgut Flair, welches im Moment so angesagt ist. Wenn sich der Trend aber wieder wandelt wird sich zeigen, ob die jetzige Modernisierung der Marke langfristig zuträglich ist.
Auf jeden Fall verliert das Logo die klassische (und zeitlose) Ästhetik, die es so weltberühmt gemacht hat.
Benny Briesemeister
Posted at 08:07h, 14 OktoberIch kann mich Konrad eigentlich in allen Punkten anschließen. Hab mich selbst in letzter Zeit mal ein bisschen aus neurowissenschaftlicher Sicht mit Re-Designs von Marken und Produkten befasst und bin dabei unter anderem auch auf diesen Beitrag gestoßen.
Generell hab ich das Gefühl, dass im Marketing viel zu häufig und vor allem ohne wirklichen Grund neu designt wird, eventuell um neue Kunden zu erreichen oder einfach mal wieder ins Gespräch zu kommen. Dass das nicht immer sinnvoll ist, hab ich versucht hier zu beschreiben: http://discover-neuro.de/neu-ist-immer-besser-oder-nicht/
Was bei Re-Designs aus „Marketinggesichtspunkten“, also letzten Endes allem Modernisierungen zu berücksichtigen ist, ist dass der bestehende Kundenstamm das Produkt aber zum Teil schon seit Jahren mit einem bestimmten Design verbindet – auch wenn es in die Jahre gekommen ist. Bestes Beispiel für eine misslungene Modernisierung ist die in meinem Blog angesprochene Tropicana Neugestaltung, die dazu führte, dass einige Kunden ihren Lieblingssaft im Regal stehen ließen, weil sie ihn schlicht nicht erkannt haben.